Die Fenster der Herz Jesu Kirche Dülken

Ein Rundgang erklärt von Horst Neumann

Geburtsfenster   Fenster der Ausgestossenen   Heilungsfenster (3 Wunderfenster)   Rosette (geordnete Schöpfung)   vom Tode, Erweckungsfenster   Liebesfenster (Jesus als der dienende Liebende)   Leidensfenster  

Auferstehungsfenster

   

Die Fensterrahmen sind eine Stahlkonstruktion. Vor der Bleiverglasung befindet sich heute eine zusätzliche, belüftete Einfachverglasung als Schutz. Die Kirche erhielt aufgrund des Kirchenvorstandsbeschlusses vom 01.08.1954 zunächst nur eine vorläufige Verglasung mit Ausnahme des Chorfensters vorne rechts und der Fensterrosette auf der Orgelbühne. Diese wurden in Bleiverglasung nach den Vorschlägen von Professor Wilhelm Geyer aus Ulm ausgeführt. Im Jahre 1959 wurden die übrigen Fenster und 6 Fenster der heutigen Teestube beschlossen. Ein großes Fenster wurde gestiftet. Im Juli 1960 wurden 4 Fenster und die Fenster der Teestube und im Juli 1961 die beiden letzten Fenster an der Empore eingefügt.

Professor Wilhelm Geyer ist ein am 24.06.1900 in Stuttgart geborener christlicher Künstler, der am 05.10.1968 verstarb. Er arbeitete in Ulm, nach dem Krieg auch in Aldenhoven (seit 1952). Seine Glasbilder schmücken unter anderem die Dome in Aachen, Köln, München und die Münsterkirche in Mönchengladbach. Seine ca. 1.000 Glasbilder sind in ca. 180 Kirchen zu finden. Geyer weis sich der im Mittelalter bestehenden Verpflichtung verbunden, wonach Glasfenster den des Lesens unkundigen Gottesdienstbesuchern zur Verkündigung des Wortes Gottes dienten. Seine biblischen Szenen haben eine Ausstrahlung. Dabei stellt Geyer die Figur in den Vordergrund, mit ihrem Gesicht, ihrer Gestik, ihrer fast byzanthinischen Strenge.

In der Herz-Jesu-Kirche befinden sich 7 Fenster und die Fensterrosette über dem Eingang.
Alle Fenster sind gestaltet in einer Verbindung von ornamentalem Teppichmuster und figürlicher Tafelmalerei in Glas. Von der in hellen Farbtönen, durch die Symmetrie der Ornamentik ruhig gehaltenen Teppichmusterung heben sich die in warmen Blau-Rot gefassten Bildszenen aus dem Leben Jesu eindrucksvoll ab.

In jedem Fenster sind jeweils oben in der Mitte ein Engel dargestellt. Rechts und links der Engel sind jeweils Propheten dargestellt. Sie sind zum Teil identifizierbar (David im 1. Fenster rechts und Mose im 2. Fenster rechts).

Fenster sind Öffnungen, um Licht einzulassen, damit wir etwas sehen können. Fenster sind Gestaltungsmittel, um etwas darzustellen. Fenster regen an, unsere Sehfähigkeit zu schulen.
Der christlich Glaubende bekommt, weil seine Lebensvollendung im Sehen besteht, schon auf Erden etwas zu sehen, wen er denn zu sehen lernt (so Otto-Paul Hessel in Christ in der Gegenwart vom 07.04.2002, Nr.14/02, S. 109).
Wir müssen daher die Kunst des Sehens verfeinern, denn wir nehmen in der Regel nur wahr, was wir kennen. Begeben wir uns auf eine Sehreise, damit wir am Ende sagen können, unsere Augen waren gehalten, jetzt aber sind sie geöffnet.
Die Fenster der Herz-Jesu Kirche stellen einen biblischen Zyklus dar. Wenn Sie ihn betrachten und sich Ihre Augen öffnen lassen, werden Sie sehen, dass sie in einigen Sehgeschichten Gottes Wirken durch seinen Sohn in unserer Welt darstellen. Diesem inneren Zusammenhang wollen wir uns zuwenden. Damit erfüllen unsere Fenster den Dienst, den sie im Mittelalter den nicht lesekundigen Gläubigen erfüllt haben und dem sich Prof. Geyer verpflichtet fühlte, nämlich Gottes Wort allen nahe zu bringen. Den Lesekundigen oblag damals die Aufgabe, den anderen das Bild zu erschließen und es mit Inhalt, mit göttlichem Inhalt zu füllen.

 

Die Fenster sind jeweils thematisch gestaltet und geben dem Betrachter einen Einblick in das Leben Jesu und mit ihm. Ich habe sie von vorne links beginnend wie folgt bezeichnet:

Horst Neumann

 

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